STÜRME
Stürme
Das PIK Potsdam
wertete Satellitendaten aus und stellte für die vergangenen 35 Jahre
eine
signifikante Abnahme der Sturmaktivität während des Sommers in den
mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre fest, darunter auch in
Deutschland. Winterstürme über dem Nordatlantik und Nordwesteuropa
zeigen jedoch starke, jahrzehntelange Schwankungen, wobei derzeit
kein Langzeittrend sichtbar ist, wie ein Team um Frauke Feser vom
Helmholtz-Zentrum Geesthacht dokumentierte.
Erkennbar sind eine
Verringerung der Sturmaktivität seit den 1880ern bis Mitte der 1960er
Jahre und ein darauf folgender Anstieg bis Mitte der 1990er Jahre. Ab
Mitte der 1990er Jahre verringert sich dann wiederum die Sturmaktivität.
Ähnliches fand ein Wissenschaftlerteam um Sönke Dangendorf von der
Universität Siegen.
Die Forscher untersuchten die Sturmgeschichte der Nordsee für die
vergangenen 170 Jahre und konnten ebenfalls keinen Langzeittrend bei
Stürmen und Sturmfluten feststellen. Noch weiter zurückreichende
Sturmrekonstruktionen aus dem mitteleuropäischen Raum zeigen zudem, dass
die
Kleine Eiszeit generell sogar stürmischer als heute war.
Sturmfluten
Laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
(BSH) gibt es in Norddeutschland
nicht mehr
Sturmfluten als vor 50 Jahren. Weder bei Häufigkeit noch Intensität
der Sturmfluten gebe es einen Trend, dafür jedoch eine starke natürliche
Variabilität von Jahr zu Jahr. Dies zeigt exemplarisch auch die
Zeitreihe des Pegels Norderney, die die letzten 100 Jahre umfasst (Abb.
1). Auch Gönnert (2003,
pdf
hier) konnte keinen Langzeittrend für Sturmfluten in der Deutschen
Bucht finden, wobei auf eine Phase mit höhere Sturmfluthäufigkeit im
Zeitraum 1900-1950 hingewiesen wird.
Abbildung 1:
Anzahl von Sturmfluten am Pegel
Norderney seit 1910. Quelle: Niedersächsischer Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.
Extremwetter
Eine Forschergruppe um Ulf Büntgen untersuchte Baumringe aus Frankreich, Deutschland, der Schweiz und der Tschechischen Republik, deren Alter zum Teil mehr als 1000 Jahre zurückreichte. Aus der Dicke der einzelnen Lagen konnten Niederschlags-bedingte Extremsituationen rekonstruiert werden. Die Autoren fanden, dass Häufigkeit und Schwere von Wetterextremen im regionalen bis kontinentalen Maßstab gleichmäßig über das vergangene Jahrtausend verteilt waren.